„Au revoir, Monsieur le Député-Maire“: das Ende der Ämterhäufung in Frankreich?

von Audrey Eugénie Schlegel, LL.M. wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Französisches Öffentliches Recht (LFOER) der Universität des Saarlandes vielen Dank an Antoine  de Chanterac für seine Kommentare und Anregungen   Die Ämterhäufung, eine französische Besonderheit? Im Vergleich zu den sonstigen großen europäischen Demokratien, zeichnet sich die Demokratie à la francaise durch eine besonders hohe Anzahl an Ämterhäufungskonstellationen aus. Seit 1958, Geburtsdatum der fünften Republik, haben mehr als 70% der Parlamentsmitglieder ihr Amt mit mindestens einem weiteren Wahlmandat auf lokaler Ebene kombiniert[1]. In Deutschland sind es nur 10%[2], und selbst in Italien[3], wo das Phänomen auch als weit verbreitet gilt[4], nur 16%. Unter Ämterhäufung ist allerdings nicht nur die Vereinigung eines Parlaments- mit einem lokalen Mandat zu verstehen, sondern jede Bekleidung von mindestens zwei öffentlichen Ämtern durch die eine und selbe Person. Der Begriff „öffentliche Ämter“ soll politische Ämter (diese haben den Kern der französischen Reformdebatte gebildet[5]) sowie sonstige Ämter innerhalb … „Au revoir, Monsieur le Député-Maire“: das Ende der Ämterhäufung in Frankreich? weiterlesen